Diversität liegt im Trend, sie zu fördern ist gesellschaftlich höchst erwünscht. Unternehmen signalisieren mit ihrem Diversity-Management Offenheit und eine moralisch-ethische Verantwortung. Doch auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt.

Diversity, deutsch Diversität, bedeutet «Vielfalt, Verschiedenheit». Doch Diversity ist noch mehr: ein gesellschaftspolitisches Konzept. Es propagiert einen wertschätzenden, bewussten und respektvollen Umgang mit Verschiedenheit und Individualität. Also Anerkennung und Wertschätzung aller Menschen – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion, Alter und physischen oder psychischen Fähigkeiten. Dabei sollen die vielfältigen Leistungen und Erfahrungen von Menschen als Potenzial erfasst und genutzt werden.

Das Diversity-Konzept ist eine Reaktion auf gesellschaftliche Veränderungen, die in Zukunft noch stärker an Bedeutung gewinnen werden: Demografischer Wandel, Fachkräftemangel, Individualisierung von Lebensverläufen, Zunahme der kulturellen Vielfalt in der Bevölkerung, Vernetzung unserer Arbeits- und Lebenswelten. Unternehmen mit Diversity Management betreiben eine Personalpolitik, die auf Erfolgssteigerung über bewusst divers zusammengestellte Teams setzt.

Doch sind heterogene Teams tatsächlich leistungsfähiger? Welche Auswirkungen hat Diversität auf den Zusammenhalt unter den Mitarbeitenden? Komplexe und umkämpfte Fragen, auf die es keine abschliessenden Antworten gibt, wie verschiedene Studien belegen.

Unternehmen mit hoher Diversität profitieren von:

  • Steigerung der Produktivität
  • Höherer Kreativität
  • Positivem Image
  • Förderung der Toleranz

Unternehmen mit geringer Diversität profitieren von:

  • effektiverer Kommunikation
  • weniger Konflikten unter den Mitarbeitenden
  • höherem Zusammenhalt im Team
  • höherer Leistung bei der Umsetzung von konkreten Prozessen

Also was jetzt? Diversity, ja oder nein? Es kommt darauf an. Warum also nicht den goldenen Mittelweg wählen? Schliesslich können Teams je nach Bedarf neu zusammengesetzt werden. Schliesslich setzt ein Fussballtrainer je nach Situation und Spielstand sein Team auch immer wieder neu zusammen.


Tipps für die Praxis

  • In frühen Phasen der Projektarbeit, bei denen Kreativität gefordert ist und Ideen gründlich durchdacht werden müssen, sind heterogene Teams geeigneter. Homogene Teams sind gut für die effektive und routinierte Umsetzung.
  • Zu grosse Altersunterschiede können zu Spannungen führen. Wenn möglich sollte in einem Team mit bspw. zwei über 45-Jährigen und zwei unter 25-Jährigen eine Person um die 35 platziert werden.
  • Individuelle Stärken fördern: Teams mit älteren Mitarbeitenden bei komplexeren Arbeiten, die Erfahrung verlangen, einsetzen. Für die rasche Umsetzung von Standardprozessen sind junge Teams geeignet.
  • Kulturen, bei denen individualistische Werte gering ausgeprägt sind und Statusunterschiede wenig betont werden, sind für Teamarbeit geeigneter.

Was bedeutet «Diversity» für Sie?

Diversity hat viele Gesichter und für jeden von uns eine individuelle Bedeutung – was heisst Diversität für Sie? Kommentieren Sie diesen Blogbeitrag oder folgen Sie uns auf LinkedIn oder Facebook und sagen Sie uns dort, was Sie unter Diversity verstehen.