Zusammen bringen sie es auf 37 Jahre Berufserfahrung, wobei der Anteil von Nilanthy, Lernende im 2. Lehrjahr, gerade einmal 1.5 Jahre beträgt. Trotz «Generationen-Gap» verstehen sich der Leiter des Rechtsdiensts und die KV-Lernende blendend und sind sich einig: Mit gegenseitigem Respekt, Interesse, Wertschätzung und guter Kommunikation können die verschiedenen Generationen unglaublich viel voneinander profitieren.
Wo der Kontakt im Privatleben begrenzt sein mag, treffen im Beruf Menschen aus verschiedenen Generationen täglich aufeinander. Diversity Management propagiert den wertschätzenden, bewussten und respektvollen Umgang mit Verschiedenheit und Individualität und liegt voll im Trend. Deshalb unser Blick nach innen – wie wird Diversität beim Kaufmännischen Verband Zürich gelebt? Im Interview verraten unser dienstältester Mitarbeiter, Daniel Tiboldi, sowie unsere dienstjüngste Mitarbeiterin, Nilanthy Gajendran, wie die Generationen voneinander profitieren und lernen können.
Wie und wo können eure Generationen voneinander profitieren?
Nilanthy Gajendran: In den letzten Jahren haben sich die Medien stark verändert und die jüngere Generation ist mit den Veränderungen gross geworden. Dadurch hat sie sich schon im jungen Alter eine schnelle Auffassungsgabe angeeignet, um mithalten zu können. Somit kann man sich stets an die „Jungen“ wenden, wenn man Fragen zur Technik hat. Durch ihre lange Berufserfahrung bringt die ältere Generation ein grosses Wissen mit, wie auch komplexe Aufgabenstellungen gelöst werden können. Als Berufseinsteiger erfährt man von den Berufserfahrenen, wie sich die Zeiten geändert haben und staunt immer wieder darüber.
Daniel Tiboldi: Etwas gar pauschal und plakativ gesagt, kann ich von der jungen Generation ihre Kenntnisse und die ganz selbstverständliche, teilweise intuitive Anwendung digitaler Kommunikations- und Arbeitsmittel nutzen. Im Gegenzug darf ich auch einiges mitgeben: Mit Freude vermittle ich mein Erfahrungswissen aus meiner abwechslungsreichen, pragmatischen und lösungsorientierten Beratungs- und Verhandlungsarbeit, die mich auch nach sehr vielen Berufsjahren weiterhin begeistert und immer wieder beglückt. Zudem teile ich mein Interesse an historischen Entwicklungen, welche auch unseren Verband geprägt haben – Gutes, Anspruchsvolles, Spannendes und Schwieriges. Zusätzlich versuche ich, die Fähigkeit zu trainieren, Trends und Moden kritisch zu hinterfragen und übergeordnete soziale und ethische Werte zu definieren.
Daniel, was hast du von Nilanthy Gajendran gelernt?
Nilanthy bestätigt mit ihrem fröhlichen, hilfsbereiten und gewinnenden Auftreten gegenüber Kunden und im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, dass Offenheit für Neues, Optimismus, Humor und Respekt wesentlich zu einem motivierenden, anregenden Arbeitsumfeld und zu guten Kundenbeziehungen beitragen. Auf dieser Basis lässt es sich im Team erfolgreicher und lustvoller arbeiten. Darüber hinaus lasse ich mich von der spielerischen Unbeschwertheit unserer jungen Mitarbeitenden immer wieder anstecken; dies und die Vielfalt an Beziehungen machen nebst anderem meine Lebensqualität aus.
Nilanthy, was hat dir Daniel Tiboldi beigebracht?
Von Daniel Tiboldi habe ich viele neue Ausdrucksweisen gelernt, die ich noch nicht kannte. Ausserdem, dass man Aufgaben auch hinterfragen darf, um zu verstehen wieso etwas so gehandhabt wird. Herr Tiboldi hat mir auch viel Allgemeinwissen beigebracht und nicht zuletzt, dass Lachen am Arbeitsplatz gesund ist! 🙂 Obwohl unsere zwei Generationen so unterschiedlich sind, verstehen wir uns sehr gut. Es ist spannend zu sehen wie es früher war und wie es heute ist.
Was macht euch für euren Arbeitgeber wertvoll?
Nilanthy Gajendran: Als Jüngste im Team kenne ich mich gut mir den neusten Medien aus und kann dazu beitragen, meine Generation gezielter anzusprechen – beispielsweise über Soziale Medien wie Instagram oder Snapchat. Zudem bringe ich mit meiner aufgestellten Persönlichkeit frischen Wind ins Team.
Daniel Tiboldi: Selbstmarketing betreibe ich lieber im Privaten und meine tollen Arbeitszeugnisse sind ja nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. 😉
Die Interviewten
Nilanthy Gajendran hat im August 2018 ihre KV-Lehre beim Kaufmännischen Verband Zürich gestartet.
Daniel Tiboldi, Leiter Recht und Bildung, hatte seinen ersten Arbeitstag beim Kaufmännischen Verband Zürich am 4. Januar 1988 – lange bevor Nilanthy überhaupt das Licht der Welt erblickte.
Zwischen den beiden liegen ganze 35 Jahre Berufs- und Lebenserfahrung und doch gibt es auch einige Gemeinsamkeiten: Spass an der Arbeit und die Zusammenarbeit im Team sind beiden enorm wichtig.
Montag, 20. Januar 2020 | 10:51
Christa Faude
Was für ein herzerwärmend, schöner Bericht. Zwei Menschen die sich respektvoll und neugierig begegnen, das macht Freude.
Christa Faude