Als Klischee wir eine eingefahrene Vorstellung bezeichnet. Die Aussage wird nicht rational begründet und basiert demnach nicht auf Beweisen. Demzufolge repräsentiert sie ein Denkmuster, dessen Richtigkeit nicht überprüft werden kann: ein typisches Klischee eben.
Das Redaktionsteam des Lernendenmagazins «Escherwyss» hat sich bezüglich Länder und deren Klischees etwas umgehört und Menschen verschiedener Herkunft auf Klischees, welche ihrem Heimatland nachgesagt werden, angesprochen.
Mongolei
«Mongolen leben als Nomaden in Jurten und haben weder fliessendes Wasser noch Strom.»
Antwort von Maral
Diese Klischees stimmen nicht. Die meisten Mongolen leben in Grossstädten, wie wir sie auch in Europa kennen. Sie besitzen genau wie wir Smartphones und haben freien Zugang zu fliessendem Wasser.
Indien
«Von Zuhause wird erwartet, dass nur die besten Schulnoten erzielt werden. Dazu suchen die Eltern den Ehepartner für das Kind aus.»
Antwort von Nikita
Nicht wirklich. Klar wird von Zuhause verlangt, dass ich meine Ausbildung gut abschliesse aber nur «6er» muss ich nicht haben. Alle Eltern möchten doch, dass ihre Kinder gut in der Schule sind. Das zweite Klischee stimmt in meinem Fall überhaupt nicht. Da sind meine Eltern offen und haben mir auch schon gesagt, dass die Herkunft keine Rolle spielt. Das wichtigste ist das Vertrauen und der respektvolle Umgang.
Italien
«Die Top 3 der Italiener-Klischees: 1. Sie sind alle handysüchtig, 2. Die Männer sind alle Muttersöhnchen, 3. Italiener können nicht Auto fahren»
Antwort von Silvia
Klischee 1: Stimmt teilweise. Italiener wollen Familie und Freunde immer auf dem neusten Stand halten und ihnen erzählen, was man gerade macht oder wie es einem geht.
Klischee 2: Stimmt auch teilweise. Viele Italiener wohnen trotz Erwachsenenalter bei der Mutter, da sie von den Müttern meist sehr verwöhnt werden. Sie müssen im Haushalt weder Putzen noch Kochen, daher wohnen rund 40% aller erwachsenen Männer stets in der Nähe von ihrer Mamma.
Klischee 3: Die Verkehrsregeln werden in Italien eher missachtet, daher dieses Klischee. Man könnte sagen es stimmt nur teilweise.
Polen
«Die meisten Polen sind kriminell und stehlen.»
Antwort von Jan
Das Klischee stammt aus der Zeit, als Polen noch unter dem Kommunismus gelitten hat. Dieser führte dazu, dass die meisten Familien arm waren und aufgrund von Lebensmittelmangel hungern mussten. Den meisten Polen blieb nichts anderes übrig, als zu stehlen, um über die Runden zu kommen. Dieses Klischee stimmt sicherlich nicht mehr.
Kongo
«Afrikaner essen am liebsten Hähnchen.»
Antwort von Aela
Das Klischee stimmt nicht. Die afrikanische Küche ist sehr vielfältig und nur die gut verdienenden Menschen essen in Afrika oft Fleisch.
Jetzt sind Sie an der Reihe: Welche Klischees werden Ihrem Heimatland nachgesagt?
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