Seit Mitte März hat die Laufbahn- und Karriereberatung des Kaufmännischen Verbands Zürich als Reaktion auf die Coronakrise auf digitale Beratungen umgestellt. Die «Distanz-Beratungen» finden auf verschiedenen Kanälen statt. Neben Skype, Zoom und dem guten altenTelefon arbeiten wir neu auch mit der datengeschützten Schweizer Beratungsplattform CAI-world.

Viele Kunden wählen Skype oder Zoom, weil sie mit diesen Plattformen bereits vertraut sind. Für mich als Beraterin bedeutet dies, dass ich je nach Plattform meine Methodik anpassen muss. So «bearbeitet» der/die Kund*in das Arbeitsmittel über den geteilten Bildschirm, ich schreibe parallel dazu mit und verschicke nach Ende der Beratung das Protokoll. Damit konnten wir den Flipchart, bislang ein sehr wichtigstes Hilfsmittel in der Beratung, gut ersetzen. Nach etwas Übung macht es auch mir richtig Spass, die bisherigen analogen Arbeitsmittel digital zu nutzen – was auch meine Kunden sehr schätzen. Das Distanz-Gefühl verliert sich damit wenigstens etwas.

Die Beratung per Telefon

Am Telefon findet die Kommunikation nur über die Stimme statt, daher braucht dies noch mehr Konzentration und eine geschärfte Wahrnehmung. Auch am Telefon schreibe ich mit, denn das Verschriftlichen ist ein wichtiges Tool in einem Beratungsprozess, insbesondere um Gedanken zu strukturieren und so sichtbar zu machen. Da wir am Telefon keine Visualisierung zur Verfügung haben, muss ich «übersetzen», indem ich kommentiere, was ich aufschreibe, welche Gedanken mir durch den Kopf gehen oder wenn ich im Internet etwas suche. Auch bitte ich den Kunden direkt, sich selber Notizen zu machen oder etwas aufzuzeichnen. Wir experimentieren gemeinsam, das schafft Vertrauen und damit überwinden wir die Distanz.

Das Profi-Tool CAI-world

Beispiel Ansicht CAI-world

Die Beratungsplattform CAI-world mit einem sicheren Server in der Schweiz stellt verschiedene Werkzeuge zur Verfügung, z.B. ein Whiteboard, Formen und Figuren, Bilder oder diverse Coaching-Tools. Man trifft sich im «Beratungszimmer», sieht sich per Video und kann gleichzeitig am Whiteboard schreiben, die verschiedenen Tools oder auch die Chat-Funktion zum Protokollieren nutzen. Die Kunden können aktiv mitmachen und beispielsweise Kärtli sortieren und auf einer Skala einordnen oder der CV-Check findet direkt über den geteilten Bildschirm statt. Am Ende der Sitzung kann man sämtliche Notizen, Chat-Beiträge und Zeichnungen auf dem Whiteboard ausdrucken, die Beratung wird so dokumentiert. Ein Folgetermin findet auch wieder im gleichen «Beratungszimmer» statt, man kann also nahtlos an den ersten Termin anknüpfen. Zudem können Dokumente hochgeladen oder natürlich auch Links für Interessens- oder Persönlichkeitstests verschickt werden. Ein weiteres Feature: der Kunde kann nach Ende der regulären Sitzung im «Beratungszimmer» bleiben, seine Gedanken am Whiteboard ergänzen und so den Prozess in Ruhe ausklingen lassen während ich mich als Beraterin ausgecheckt habe.

Let’s stay digital – jedenfalls teilweise

Mein Fazit nach knapp vier Wochen ist äusserst positiv – eine steile Lernkurve in Sachen Digitalisierung inklusive. 😊 Die Distanz-Beratung hat den gleichen Effekt wie die persönliche Beratung, die Kunden fühlen sich individuell abgeholt und dank den verschiedenen Kanälen und breiter Methodik auch gut begleitet. Als Beraterin habe ich nun eine vollwertige Alternative zur Verfügung und möchte gerne auch in Zukunft so arbeiten – sowohl mit persönlichem Kontakt wie auch auf digitalen Kanälen und nicht entweder oder.


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