Social Distancing, der Spagat zwischen Beruf und Familie, Existenzängste, gesundheitliche Beschwerden und die eine grosse Frage: «Wie geht es weiter?». Die Pandemie «stresst» oder belastet wohl die meisten von uns in irgendeiner Art und Weise. Doch, haben Sie sich auch schon gefragt, was Stress eigentlich ist und weshalb wir gewisse Dinge oder Situationen als stressig empfinden?

Laufbahn- und Karriereberaterin Caroline Schultheiss über Stressauslöser, persönliche Bewertungen und Stressreaktionen.

Was ist Stress?

Stress bezeichnet ein Ungleichgewicht zwischen Belastungen und den persönlich verfügbaren Bewältigungsmöglichkeiten. Dieses Ungleichgewicht empfinden Betroffene als unangenehm, es blockiert die natürlichen Ressourcen des Menschen und vermindert die Leistungsfähigkeit. Eine solche Unausgewogenheit kann – über längere Zeit – zu Krankheiten mit psychischen und physischen Auswirkungen führen.

Wie entsteht Stress?

Auslöser für ein Stresserlebnis ist immer ein bestimmter Stressfaktor. Die persönliche Bewertung des Erlebnisses entscheidet dann über die darauffolgende Stressreaktion:

Stressfaktor  →  persönliche Bewertung  →  Stressreaktion

Es ist demnach nicht zwingend, dass ein Stressfaktor bei einer Person Stress auslöst. Vielmehr ist die Stressreaktion abhängig von der Bewertung des Stressfaktors – diese kann auch positiv sein. Es gibt zwei Arten von Stressfaktoren:

  • Äussere Stressfaktoren, z.B. Umgebungsbelastung, Arbeitsvolumen, unklare Erwartungen, zu wenig Pausen, Konflikte, Mehrfachbelastungen, finanzielle Sorgen etc.
  • Innere Stressfaktoren: Ehrgeiz, Erfolgsdruck, Perfektionismus, Helfer-Syndrom etc.

Die darauffolgende persönliche Bewertung hängt von unterschiedlichen Einflüssen ab, z.B. von vorhandenen Denkmustern (z.B. Glaubenssätze, negatives Denken, Optimismus), Einstellungen (z.B. Sympathie, Vorurteile, Selbstwert) oder persönlichen Erfahrungen. Typische Stressreaktionen sind:

  • Im Körper: hoher Blutdruck, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Übelkeit.
  • Gefühle und Emotionen: Reizbarkeit, Angst, Hilflosigkeit, Unsicherheit.
  • Im Kopf: Gedanken drehen sich im Kreis, „ich schaffe es nicht, mir wird das alles zu viel, ich darf die anderen nicht enttäuschen, ich werde versagen“.
  • Im Verhalten: Dinge werden nicht erledigt, es passieren zunehmend Fehler, sozialer Rückzug, vermehrter Alkoholkonsum.

Fortsetzung folgt: Im 2. Teil von «wiägahtswiiter? – Stressfaktor Coronavirus» gehen wir der Frage nach, wie wir mit Stressfaktoren umgehen und Stress besser bewältigen können.


Die Beratungsstellen des Kaufmännischen Verbands Zürich unterstützen Sie gerne im Umgang mit der belastenden Situation rund um das Coronavirus – rufen Sie uns an oder melden Sie sich für einen Online-Termin.

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