Gesund bleiben betrifft alle Lebensbereiche, nicht nur die Arbeit. Daher sind wir alle immer wieder gefordert, in den verschiedenen Gebieten ein Gleichgewicht zu finden. Denn die Grenzen zwischen Beruf, Freizeit, Arbeitstag oder Wochenende verschwinden immer mehr. Statt von Work-Life-Balance sollten wir lieber von Life-Life-Balance sprechen. Wie sieht diese Balance aktuell bei Ihnen aus?
Lebensbereiche.
Einen wesentlichen Anteil ihrer Zeit stecken die meisten in die Arbeit, da sie in unserer Gesellschaft ein wichtiger Grundpfeiler für die menschliche Identität und Entwicklung ist und unsere Existenz sichert. Daneben steigen die Anforderungen auch im Privatleben ständig, es wird alles schneller, gedrängter, intensiver.
Wir bewegen uns alle in verschiedenen Lebensbereichen wie Familie und Partnerschaft, Freundeskreis, Beruf und Bildung, Hobby und Freizeit, Haushalt und Wohnen sowie Persönliches, Gesundheit und Zeit für sich. In all diesen Sphären nehmen wir unterschiedliche Rollen ein, was ein ständiges Austarieren erfordert, um die Ansprüche, Erwartungen und Anforderungen zu erfüllen. Wieviel Zeit wir in die einzelnen Bereiche und Rollen investieren, muss jede und jeder für sich entscheiden. Arbeite ich Teilzeit im Job, damit ich mehr Zeit für Familie oder Partnerschaft habe? Möchte ich mein Hobby intensiver betreiben und bringe mich dort stärker ein? Oder bin ich nebenberuflich engagiert und entscheide mich für eine Weiterbildung, die zeitintensiv ist?
Rahmenbedingungen.
Im Laufe der Jahre durchlaufen wir verschiedene Lebensphasen, in denen wir stärker eingespannt sind und manchmal auch wenig Wahlfreiheit haben, was die Zeiteinteilung betrifft: Wenn die Kinder klein sind, benötigen sie zeitintensive Betreuung. Im mittleren Lebensalter finden wir uns plötzlich im Sandwich zwischen einem anforderungsreichen Job, der Kinderbetreuung und vielleicht der Pflege der Eltern. Wie werde ich von meinem Umfeld unterstützt? Welche finanziellen Mittel habe ich zur Verfügung? Dann ist es besonders wichtig zu schauen, wo wir uns entlasten können, um gesund zu bleiben.
Selbstmanagement.
Auch die Persönlichkeit spielt natürlich hinein: Wie gut kann ich Nein sagen und mich abgrenzen? Kenne ich meine Grenzen? Weiss ich, wie belastbar ich bin? Wie gut kann ich mich organisieren und meine Zeit einteilen? Bin ich überzeugt, auch schwierige Situationen und Herausforderungen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können oder fühle ich mich eher überfordert? Manchmal braucht es nur kleine Hilfestellungen, zum Beispiel eine To-do-Liste für den Arbeitstag mit genügend Freiraum für Unvorhergesehenes, den fixen Kalendereintrag für den Sporttermin oder Zeit daheim für eine ruhige Kaffeepause.
Sinnhaftigkeit.
Wir empfinden Sinn, wenn wir durch unsere Arbeit etwas beitragen können — für die Unternehmung, die Gesellschaft oder zum Weltgeschehen. Wenn sich Menschen als Teil einer kollegialen Gemeinschaft fühlen, erwächst daraus ein Gefühl der Verbundenheit, die Bindung zum Unternehmen wird gestärkt und die Arbeit wird dann als sinnvoll wahrgenommen. Auch wenn die Unternehmensleitung vertrauenswürdig und integer handelt, erzeugt dies Sinnhaftigkeit. Unser Job sollte im Idealfall zur eigenen Persönlichkeit, unseren Fähigkeiten sowie den persönlichen Zielsetzungen passen. Auch diese Faktoren tragen zu einer gesunden Karriere bei.
Wünsche und Ziele.
Es lohnt sich auch immer wieder, seine persönlichen und beruflichen Ziele im Leben zu überdenken und anzupassen, da sich diese über die Jahre ebenfalls verändern. Durch eine ehrliche Auseinandersetzung mit den eigenen Wünschen treten wir mit uns selber in Kontakt, spüren Bedürfnisse und können Anpassungen vornehmen, bevor wir krank werden. Unsere Balance müssen wir also immer wieder neu finden — als fortwährenden Prozess und als persönliche Entwicklung!
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