Daniel Hunziker, 30, arbeitet bei Maagtechnic in Dübendorf. Der Berufsbildner hat sich Anfang des Jahres mit der angehenden Kauffrau Morena Gulli virtuell zusammengesetzt und sich gefragt: Was hat sich im Corona-Jahr verändert? Ein Gespräch über Zukunftssorgen, positive Überraschungen und Jobaussichten.

Hoi Daniel! Sag, wie hat Corona dein Berufsleben verändert?

Erstens arbeite ich viel mobiler ‒ wir führen ja dieses Gespräch auch gerade virtuell durch. Zweitens ist das Führen von Praxisbildnern und Lernenden ohne physische Begegnung um einiges anspruchsvoller. Der Bedarf an Information und Kommunikation ist stark gestiegen und nicht immer einfach zu bewältigen. Und drittens musste ich zu Beginn der Krise häufiger als bis anhin in kürzester Zeit wichtige Entscheide fassen, was mir teilweise schlaflose Nächte beschert hat. Das hat sich nun zum Glück etwas besser eingependelt.

War es schwierig, dein Leben an die Situation anzupassen?

Doch ich fand es ehrlich gesagt ziemlich anspruchsvoll, mich auf diese neue Situation einzustellen. Auch fiel es mir schwer, die Fragen und Probleme der Lernenden am Wochenende «im Büro zu lassen». Mittlerweile geht das besser, wir alle haben uns ja etwas an die Situation gewöhnt. In Anbetracht der momentanen Entwicklung wünsche ich mir eine gewisse Gelassenheit Neuem gegenüber. Das könnte uns helfen, mit der Krise umzugehen.

Musstest du während des Lockdowns oder allgemein wegen Corona auf etwas Wichtiges im Leben verzichten?

Das Gefühl von Verzicht ist bei mir kleiner als die positiven Effekte: Ich habe wieder einmal selber Brot gebacken, Bücher gelesen, das Velofahren entdeckt und im Appenzellerland Ferien gemacht … Grossartig.

Wie war für dich als Berufsbildner die Umstellung, als alle Lernenden von Zuhause arbeiteten?

Ich fand die Umstellung sehr schwierig und anfangs etwas zäh. Das Homeoffice hat direkte Auswirkungen auf meinen Kontakt mit den Lernenden. Nun läuft alles digital über WhatsApp, Skype, Yammer etc. Das funktioniert, aber ein digitales «Wie geht es Dir?» hat nicht dieselbe Qualität wie eine direkte Begegnung. In Zukunft müssen wir uns wohl ver-
mehrt Gedanken darüber machen, wie wir die virtuelle und reale Welt miteinander besser verbinden.

Was wünschst du dir fürs 2021?

Die betriebliche Ausbildung bis im Sommer so gut wie möglich fortzuführen. Dass wir den digitalen Schub, den uns die Krise beschert hat, mitnehmen können und auch in die Umsetzung der KV-Reform 2022 einfliessen lassen. Und dass das QV stattfindet. Es ist für die Lernenden wichtig, diesen bewussten Schritt ins Berufsleben machen zu können.»


Wie erlebte Morena Gulli, Lernende bei Maagtechnic, das vergangene Jahr und wie schaut sie in die Zukunft? Lesen Sie hier ihren Rückblick.

«Wie geht es dir heute?» | Teil 2 – die Lernende

Hier geht’s zu Teil 2


Und Sie so?

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