In den letzten 30 Jahren hat sich vieles positiv verändert. Die Sicherheit unserer Daten gehört leider nicht dazu.

Die Cloud macht’s möglich

Fotos vom Smartphone erscheinen nach wenigen Sekunden auf dem Computer und lassen sich dort verwenden. Ein Dokument, das auf einem Gerät erstellt wurde, lässt sich auf einem anderen weiterbearbeiten. Das Passwort, das auf dem Tablet vergeben wird, ist nun auch auf dem Computer zugänglich. Solange das digitale Umfeld eine Herstellers genutzt wird, gibt es keine Probleme. Jedoch ist nicht nachvollziehbar, was mit den Daten passiert, und es fehlen einheitliche Standards, die die Systeme untereinander kompatibel machen.

Der Preis für den Komfort

Fast alle Daten werden an hungrige Datenwolken in Form von Computerservern gesendet, die irgendwo im nirgendwo stehen können. Und diese Server wissen alles über einen ‒ auf die Sekunde. Das hört nicht bei den persönlichen Daten oder Passwörtern auf. Durch die Nutzung preiswerter Smart-Home-Geräte (viele Hersteller haben ihren Sitz in China) wissen die Server, welcher Lichtschalter an und aus ist, wer vor der Tür steht, wie es bei Ihnen aussieht, ob der Alarm aktiviert ist, wie viel Sie heizen oder Strom verbrauchen. Die meisten Nutzer: innen verwenden eine E-Mail-Adresse für alle Accounts oder müssen gar ihre Telefonnummer angeben. Damit können theoretisch viele dieser Daten problemlos zusammengeführt und einer Person zugeordnet werden. Die Cloud hat einen zusätzlichen Nachteil. Es werden Unmengen an Daten übertragen, damit alles funktioniert. Zusammen mit den Servern, auf denen alles doppelt gespeichert wird, verbraucht dies Unmengen an Strom. 2019 verbrauchte Google 12,4 Milliarden Kilowattstunden, wobei sich der Stromverbrauch des Unternehmens alle drei Jahre verdoppelt. Heute dürfte der Verbrauch bei über 25 Milliarden Kilowattstunden liegen.

Open-Source-Software – die Lösung?

Open-Source-Software basiert auf einem offenen Quellcode, ganz im Gegensatz zu Microsoft, Adobe, Apple usw. Er wird meist von einer Community weiterentwickelt und durch Spenden finanziert. Mittlerweile gibt es viele gute Alternativen zu den gängigen Programmen, die meist kostenlos erhältlich sind. Zweifelsohne könnte die Welt auch mit Open-Source-Lösungen funktionieren, wäre da nicht das Problem der Kompatibilität. Unternehmen und Mitarbeitende haben sich über Jahrzehnte an die Produkte der Software-Giganten gewöhnt. Und diese geben sich alle Mühe, die Kompatibilität zu den Open- Source-Lösungen so schwer wie möglich zu machen. So kann man sich nie ganz sicher sein, ob ein Dokument beim Empfänger mit einer anderen Software korrekt angezeigt wird. Es kann also sein, dass eine Firma intern perfekt mit einer Open-Source-Lösung funktioniert, der Datenaustausch nach aussen jedoch kompliziert ist.

Nachhaltigkeit

Die nachhaltigste und wahrscheinlich sicherste Methode der Langzeitdatenspeicherung ist die lokale Speicherung auf einer Festplatte oder SSD. Firmen oder technikaffine Nutzer:innen können sich ihre eigene Cloud (OwnCloud) oder ein Wiki (MediaWiki) aufbauen, von welchen aus sie Wissen mit anderen teilen oder weiterbearbeiten können. Die Speicherung der Daten auf webbasierten Technologien ist eine Möglichkeit, plattformunabhängig Informationen zu teilen: Die Daten werden in einer Datenbank gespeichert, die Nutzeroberfläche kann beliebig aufbereitet und von jedem Webbrowser korrekt gelesen werden.