Wussten Sie, dass die staatliche und die berufliche Altersvorsorge zusammen nur gerade 60% Ihres zuletzt bezogenen Bruttolohns betragen? Das reicht den Wenigsten, um den gewohnten Lebensstandard beizubehalten. Was sie tun können, um Lücken in Ihrer Vorsorge zu vermeiden oder diese rechtzeitig zu schliessen – das Wichtigste in Kürze.
Vorsorgelücken erkennen
Step #1: Berechnen Sie Ihre voraussichtliche Jahresrente
Diese setzt sich aus
- der AHV-Rente (1. Säule) und
- der Rente Ihrer Pensionskasse (2. Säule)
zusammen.
AHV: Eine Rentenvorausberechnung können Sie über die zuständige Ausgleichskasse in die Wege leiten.
Pensionskasse (PK): Die voraussichtliche Rente aus der PK entnehmen Sie dem Vorsorgeausweis. Wie Sie diesen lesen, erfahren Sie in unserem Video sowie im Ratgeber «Vorsorge» des Kaufmännischen Verbands.
Step #2: Budgetieren Sie Ihren jährlichen Bedarf bei gewohntem Lebensstandard
Welche Ausgaben haben Sie jährlich? Was möchten Sie sich in Rentenalter leisten können (Reisen etc.)
Wichtig: Damit Sie nicht in einen finanziellen Engpass geraten, sind auch Reserven für Notfälle einzuplanen wie Arztbesuche, Neuanschaffungen, Reparaturen etc.
Step #3: Vorsorgelücke berechnen
Die Differenz zwischen kumulierten Jahresrenten und Jahresbedarf entspricht der Vorsorgelücke. Dieser Betrag x die durchschnittliche Lebenserwartung ab der Pensionierung zeigt Ihnen auf, welche Summe Sie über zusätzliches Vermögen (z.B. aus der 3. Säule) denken müssen.
Ursachen einer Vorsorgelücke
Vorsorgelücken können durch verschiedene Umstände entstehen. Diese gilt es wo möglich zu vermeiden, zu eliminieren oder zumindest zu berücksichtigen.
Fehlende Beitragsjahre
Die Anzahl der Beitragsjahre hat Einfluss auf die Höhe Ihrer AHV-Rente.
Unterbrüche in der Erwerbstätigkeit können zu Beitrags- und damit zu Vorsorgelücken führen. Als Unterbrüche zählen:
- Erziehungspausen
- Sabbaticals
- Reisen
- Vollzeit-Aus- und Weiterbildungen
- längere Stellenlosigkeit etc.
Erfassung als Nichterwerbstätige:r
Wenn Sie eine Zeit lang nicht arbeiten, klären Sie ab, ob Sie sich als Nichterwerbstätige:r erfassen lassen können. So bezahlen Sie den jährlichen Minimalbeitrag (Stand 2021: CHF 528.15 inkl. Verwaltungskosten) und riskieren keine Beitragslücken.
Teilzeitarbeit
Wer Teilzeit arbeitet, zahlt weniger in die Pensionskasse ein – und hat somit im Alter eine tiefere Rente zur Verfügung. Auch die AHV-Rente fällt durch das niedrigere Durchschnittseinkommen tieferer aus aus, als bei Vollzeiterwerbstätigen.
Senkung des Umwandlungssatzes
Mit dem Umwandlungssatz wird Ihr bei der Pensionierung vorhandenes PK-Guthaben in eine jährliche Altersrente umgerechnet. Sinkt dieser Satz, erhalten Sie eine tiefere Rente aus der 2. Säule (aktuell: Tendenz sinkend)
Frühpensionierung
Wer sich früher pensionieren lässt, bezahlt weniger lange Geld in die Vorsorgeeinrichtungen. Die Jahresrente wird entsprechend gekürzt.
Was in welchem Alter tun?
Zwischen 20 und 39 Jahren
Risiken für Lücken erkennen
Versicherungen optimieren
Steuern sparen
eigene finanzielle Situation kennen
Start der persönlichen Altersvorsorge
Risiko- und Vorsorgeanalyse
Ab 40 Jahren
Steueroptimierung (durchschnittlich sind mehrere CHF 10’000 Ersparnis möglich)
Optimierung aller 3 Säulen
Vorbereitung auf die Pensionierung
Ab der Pensionierung
Optimierung der Vermögenssituation und Nachlassplanung
Nachlassplanung
Warum betreffen Vorsorgelücken vor allem Frauen?
- Lohnunterschiede
- Familienpausen
- Teilzeitarbeit
- ungleiche Verteilung von Familien- und Erwerbsarbeit
- durchschnittlich längere Lebenserwartung von Frauen
Mehr zum Gender Pension Gap in unserem Beitrag «Close the Gaps!»
Quellen
- Ratgeber «Vorsorge» des Kaufmännischen Verbands Zürich (für Mitglieder kostenlos)
- Sozialversicherungsanstalt des Kantons Zürich (SVA)
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