Für unser Fokusthema «Nicht lineare Laufbahnen» haben wir vier unserer Mitarbeitenden zu ihrem einzigartigen Karriereweg interviewt. Erfahren Sie mehr über ihren beruflichen Weg und lassen Sie sich von den verschiedenen Karrierewegen vielleicht auch für Ihre eigenen Laufahnen inspirieren.


Von der Augenoptikerin zum Communications Manager

Melanie, was hast du ursprünglich gelernt? Welche Funktion hast du jetzt?

Ich habe mit 15 Jahren eine vierjährige Lehre als Augenoptikerin gemacht. Heute arbeite ich als Communications Manager beim Kaufmännischen Verband Zürich.

Wann in deiner Laufbahn ist der Wechsel passiert?

Es hat sich eigentlich schon gegen das Lehrende abgezeichnet, dass ich nicht in diesem Beruf bleiben möchte. Doch bis ich dann den Wechsel gewagt und gemacht habe, sind nochmal sechs Jahre vergangen. In dieser Zeit habe ich eine Zeit lang Vollzeit und dann länger Teilzeit als Augenoptikerin gearbeitet. Ausserdem habe ich zwei Sprachaufenthalte in England und Frankreich erlebt und habe die Berufsmaturität und ein Bachelorstudium abgeschlossen. Mein erster Büro-Job war dann nicht direkt in der Kommunikation, sondern in einem Grossunternehmen im Office Management und später im Marketing Automation Team. Der Weg in die Kommunikation war also etwas länger, aber vielleicht gerade deshalb umso spannender.

Was hast du dank deiner verschiedenen Jobs gelernt?

Anpassungsfähigkeit. Denn ein Branchenwechsel erfordert noch mehr Flexibilität als ein Job-Wechsel in der gewohnten beruflichen Umgebung. Ausserdem wurde mir klar, dass, wenn man etwas wirklich möchte, man eine Portion Mut mitbringt und – wenn gefragt – geduldig ist, man immer einen Weg zum Ziel findet.

Würdest du dich wieder für deinen nicht linearen Weg entscheiden? Wenn nein, was würdest du anders machen?

Rückblickend würde ich mich wieder für diesen oder einen ähnlichen Weg entscheiden, auch wenn ich diesen Weg mit 15 Jahren natürlich nicht so geplant hatte. Die verschiedenen Stationen in meiner Laufbahn waren auf die eine oder andere Art immer eine Bereicherung: Ich habe extrem viel über mich selbst gelernt und dafür bin ich dankbar.


Von der Pharma-Assistentin zum GL-Mitglied

Andrea, was hast du ursprünglich gelernt? Welche Funktion hast du jetzt?

Ich habe Pharma-Assistentin gelernt und heute bin ich Leiterin Business Management und IT und Mitglied der Geschäftsleitung vom Kaufmännischen Verband Zürich.

Wann in deiner Laufbahn ist der Wechsel passiert?

Das war kein bewusster Entscheid. Ich habe diese Lehre gemacht und fand sie auch sehr toll, aber ich wusste, ich kann mehr. Mir war klar, damit ich beruflich weiter kommen kann, ist der kaufmännische Bereich nicht irrelevant und ich habe deshalb entschieden, mich in diese Richtung zu entwickeln. Ich habe viele Weiterbildungen besucht und hatte Arbeitgebende, die mich gefördert haben.

Was war deine Motivation für den beruflich Wechsel?

Meine Motivation war es immer etwas zu erreichen und aktiv mitzugestalten. Ich hatte kein bestimmtes Ziel, sondern ich ging Schritt für Schritt, mit dem Fokus beruflich weiterzukommen. Der Weg in Richtung IT hat sich auch daraus ergeben, weil ich dieses Thema in den Unternehmen immer wieder angetroffen habe und auch sehr interessiert daran war. Schon während meiner Lehre in der Apotheke war ich die Ansprechperson, wenn es um IT-Fragen ging.

Würdest du dich wieder für deinen nicht linearen Weg entscheiden? Wenn nein, was würdest du anders machen?

Am Ende des Tages hat sich das auch immer wieder so ergeben. Ich war in verschiedenen Unternehmen und hatte einige Job-Wechsel. Ich habe dort aber immer sehr viel Erfahrungen aus verschieden Branchen mitgenommen. Es war nicht wirklich eine Entscheidung, sondern mehr ein Weg, den ich irgendwann für mich gesehen habe und mich auch entschieden habe, dafür offen zu sein für das, was von aussen kommt.


Vom Gleisbauer zum CRM Manager

Marx, was hast du ursprünglich gelernt? Welche Funktion hast du jetzt?

Ursprünglich habe ich Gleisbauer gelernt und jetzt bin ich CRM Manager hier beim kfmv Zürich.

Wann in deiner Laufbahn ist der Wechsel passiert?

Direkt nach der Lehre, weil ich im 2. Lehrjahr einen Arbeitsunfall hatte und körperlich nicht mehr fähig war, weiterhin diesen Beruf auszuüben. Den Lehrabschluss konnte ich nur unter speziellen Bedingungen machen. Durch die IV und HSO Wirtschafts- und Informatikschule konnte ich mich umschulen und die Handelsschule besuchen. So habe ich in zwei Jahren das Handelsdiplom zum Bürofachmann absolviert. Der Einstieg ins Büro war aber nicht einfach: Nach einem Jahr in einer befristeten Bürostelle, begann ich wieder mit der Stellensuche. Ich bekam einen Job beim Sicherheitsdienst, musste diesen aber schnell wieder aufgeben, weil es die Gesundheit nicht zuliess. Danach arbeitete ich weiter in befristeten Jobs, bis ich dann die Stelle beim Kaufmännischen Verband Zürich bekam. Dieser Job war ursprünglich auch befristet, aber es kam nach einigen Monaten endlich zu meiner ersten Festanstellung. Mittlerweile bin ich seit über sechs Jahren Teil des Teams.

Was hast du dank deiner verschiedenen Jobs gelernt?

Der Vor- und Nachteil von Outdoor-Arbeit und im Büro arbeiten: Draussen, mit dem wechselnden Klima, ist es nicht dasselbe wie im Büro. Im Büro ist es schon bequem. (lacht)

Würdest du dich wieder für deinen nicht linearen Weg entscheiden? Wenn nein, was würdest du anders machen?

Nein, ich würde von Beginn an meinen Traum verfolgen, als Informatiker.


Von der MPA zur Geschäftsführerin

Amalia, was hast du ursprünglich gelernt? Welche Funktion hast du jetzt?

Angefangen habe ich als medizinische Praxisassistentin in einer Hausarztpraxis. Das war sehr, sehr spannend. Jetzt arbeite ich als Geschäftsführerin vom Kaufmännischen Verband Zürich, was genauso spannend ist, wenn nicht spannender.

Was war deine Motivation für den beruflichen Wechsel?

Ich war immer geleitet von Menschen und habe den Mensch ins Zentrum gestellt. Auch war ich immer neugierig und hatte einen hohen Gestaltungswillen. Das hat mich immer wieder in neue Situationen gebracht und Möglichkeiten geöffnet, die ich ergriffen habe. So sind mein Berufsweg, wie auch meine Weiterbildungen entstanden. Ich bin Schritt für Schritt dahin, wohin meine Energie mich getrieben hat. Das finde ich eigentlich mega schön und ein Privileg. Und wenn das nicht linear ist, dann ist es halt ein nicht linearer Weg, aber es ist mein Weg.

Würdest du dich wieder für deinen nicht linearen Weg entscheiden? Wenn nein, was würdest du anders machen?

Ich habe mich nie bewusst für eine nicht lineare Laufbahn entschieden. Ich habe mich einfach für eine Laufbahn entschieden. Dabei war es mir egal, ob diese linear ist oder nicht.


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