Das Wort «Workism» haben wir dem amerikanischen Journalisten Derek Thompson zu verdanken, der im «Atlantic» diesen Begriff zum ersten Mal verwendet hat und dazu schreibt, dass unsere Identität bestimmt wird von unserer Arbeit und nicht mehr durch unsere Sozialisation, unsere Beziehungen, unsere Hobbys oder Leidenschaften. Arbeit sei nicht mehr weiter eine Notwendigkeit, sie sei Kern unserer Identität geworden. Nina Kunz, Historikerin, Journalistin und Kolumnistin des Jahres 2020 hat sich intensiv mit der Bedeutung von Workism auseinandergesetzt. Der nachfolgende Text ist ein Auszug aus dem Buch «Ich denk, ich denk zu viel», das diesen Frühling im Verlag Kein & Aber erschienen ist.